Um sieben Uhr früh klingelte mein Wecker. Aufstehen und Fluglehrer werden, war die Devise für den heutigen Tag.
Also ab unter die Dusche, nochmal das Wetter gecheckt, gemütlich gefrühstückt und ab zum Flughafen. Daß ich eine Stunde zu früh da war ist ja selbstverständlich. Wer würde schon nervös zu Hause sitzen bleiben. Also habe ich in der Pilotlounge noch ein bissl mit einigen anderen geschnackt und so die Zeit totgeschlagen.
Dann machte ich mich auf den Weg Richtung Prüfungs-Klassenraum und auf dem Weg begegnete ich auch schon Mark, dem Prüfer. Er spendierte mir eine heiße Schokolade und dann machten wir uns auf den Weg. Nur 2 Minuten später lief ich schon wieder über den Hof, da ich in der Aufregung natürlich völlig vergessen hatte den Papierkram mitzunehmen.
Nachdem wir das erledigt hatten ging die mündliche Prüfung los. Mark sagte ich solle nicht nervös sein. Ja, das sagt sich so leicht. Er startete mit einigen einfachen Fragen an mich, die ich sofort beantworten konnte. Dann ging er über zu den Prüfungs-Standards und fragte einiges dazu. Auch dort hatte ich immer die passende Antwort parat. Auch über die Fragen wie man mit Schülern umgehen soll und wie man sie beim lernen unterstützen soll wußte ich Bescheid.
Mark stellte mir noch einige Fragen über Aerodynamik. Ich erklärte ihm also diverse Effekte wie LTE, Translating Tendency, Dissymmetry of Lift und noch einiges anderes. Die Fragezeichen über Euren Köpfen zu diesen Begriffen können wir bei Gelegenheit und Gefallen gerne in einer privaten Schulstunde aus der Welt schaffen.
Nun sollte ich noch ein Flugmanöver erklären, daß wir nachher auch im Flug machen. Da wir eine Off-Airport-Landung eh auf dem Plan haben, habe ich diese auserkoren mir als weiteres Beispiel für meine Fähigkeiten als Lehrer zur Seite zu stehen.
Ich erklärte also wie so eine Landung mitten in der Botanik von statten geht, was man beachten muß und was ein Schüler so für Fehler machen könnte. Das Ganze unterstrichen von wunderschönen Zeichnungen auf dem Whiteboard an der Wand.
Alles in allem waren wir in knapp zwei Stunden durch mit allem. Mark gratulierte mir, sah auf die Uhr und meinte daß wir sehr schnell gewesen wären. Aber das wäre auch kein Wunder, denn ich hätte ja sofort auf alles eine Antwort parat gehabt. Er unterstrich noch, daß ihm meine Erklärungen und Zeichnungen für die Off-Airport Landung sehr gut gefallen haben.
Wir gingen dann raus und warteten ca. eine halbe Stunde auf unseren Hubschrauber, der sehr verspätet zurück kam. Aufgrund des regnerischen Wetters schmiedeten wir einen Plan, wie wir unseren Flug am besten machen. Normalerweise fliegen wir Richtung Westen um dort die vorgeschriebene Landung zu machen, doch dort sah es sehr diesig aus. Wir konnten nichtmal die Umrisse der Berge erkennen. Der Osten sah einiges freundlicher aus und Mark wußte eine Stelle in der Nähe von Aurora wo wir die Landung machen könnten.
Als der Heli zurück war gingen wir raus aufs Flugfeld. Ich wollte gerade damit anfangen den Heli zu untersuchen als mich Mark nochmal auf das Wetter hinwies. Wir bemerkten, daß innerhalb der letzten Minuten alles um uns herum verschwand. Wir sahen die Berge im Norden und Süden nicht mehr und auch im Osten war nur noch grau zu sehen. Also entschlossen wir kurzerhand lieber doch nicht zu fliegen.
Netterweise lud mich Mark dann noch zum Mittagessen ein, und so unterhielten wir uns bei ein paar Nudeln noch eine Weile. Mein nächster Flugtermin ist nun gleich morgen. Wollen wir mal hoffen, daß das Wetter dann ausreichend gut ist.
na denn auf ein Neues und hoffentlich hat der Wettergott ein Einsehen!
Noch mal
Toi, toi, toi
Petra & Olaf