Gestern flogen Jon und ich zweimal. Nachdem unser erster Heli nicht starten wollte haben wir dann einen anderen genommen und meine Quickstops noch etwas verbessert. Weil wir durch die technischen Probleme und aufgrund anderer Dinge viel Zeit verloren hatten war der Flug nicht sehr lang. Der zweite Flug war auch etwas kürzer, da wir Off Airport Operations machen wollten und es fürs erste Üben doch etwas zu windig war.
Wir nahmen also an wir wollen irgendwo draußen in der Botanik landen. Das bedarf natürlich einiger Vorbereitung, da man nicht während des Landeanflugs plötzlich feststellen möchte, daß der Heli garnicht die notwendige Kraft hat wieder zu starten. Noch weniger möchte man sich in Hochspannungsleitungen verfangen oder durch Turbulenzen in Schwierigkeiten geraten. Dies alles muß während des Fluges beim Umkreisen des Landepunktes geschehen. Aufgrund der starken Winde haben wir das nur ein Mal gemacht und sind dann zurückgeflogen.
Ich sagte dann Jon, daß ich für morgen gutes Wetter bestelle, damit wir das in Ruhe üben können. Und tatsächlich kam die Lieferung heute pünktlich an. Wenig Wolken, 10 Grad Außentemperatur und sogut wie kein Wind entschädigten uns auf unserem Flug über der West-Practice-Area (siehe Google-Karte) für die letzten schlechteren Tage.
Das erste was Jon mir zeigen wollte war das sogenannte “Settling with Power”. Das bedeutet, daß der Heli in seinen eigenen Turbulenzen Höhe verliert. Da er dabei ja selbst die Luft nach unten beschleunigt, fällt er immer schneller nach unten. Selbst wenn man versucht Höhe zu gewinnen verschlimmert man dadurch nur den Vorgang. Um das zu üben stiegen wir auf 2000 Fuss Höhe. Zwischen den Wolken und bei einigem Sonnenschein sollte so genug Luft unter uns sein, auch wenn wir für die Landschaft in den folgenden Sekunden wenig Interesse entwickeln sollten.
Wir mußten bei leichtem Rückenwind sehr langsam fliegen damit der Effekt einsetzt, und dann merkten wir die Vibrationen die dieses Phänomen mit sich bringt. Der Vertical Speed Indicator zeigt nach unten und wir verlieren innerhalb weniger Sekunden ziemlich schnell an Höhe. Natürlich kommt man da auch wieder raus. Dazu muß man den Collective nach unten drücken, also mit dem Strom sinken. Unterstützt durch ein leichtes nach vorne drücken des Stick senkt sich die Nase und man bekommt wieder Fahrt. Sobald man den Luftstrom verlassen hat hören die Vibrationen auf und man kann den Collective wieder hochziehen um den Sinkflug auszugleichen.
Sehr interessantes Phänomen, welches man in Bodennähe tunlichst vermeiden sollte, da wir innerhalb kürzester Zeit fast 500 Fuss Höhe verloren hatten. Deshalb landen auch Helikopter immer mit der Nase in den Wind, denn dann kann das nicht passieren.
Danach sollte es dann mit den Off Airport Landungen weitergehen. Jon suchte uns einen Landeplatz aus. Dieser wurde nun umkreist und die oben angesprochene Checkliste durchgegangen. Wenn nichts gegen eine Landung spricht wird der Kreis ausgeweitet um dann den Anflug durchzuführen.
Und hierbei zeigt sich dann, daß Helikopterfliegen doch um einiges interessanter ist als Flugzeugfliegen. Einfach mitten in der “Walla-Pampas” zu landen ist ein tolles Gefühl. Einen Meter über dem Boden zu schweben, den Luftstrom unter dem Heli auf den Pfützen zu sehen, und dann wieder zu beschleunigen und über die Bäume hinweg in den Himmel aufzusteigen.
Das macht einfach richtig Spaß!