Nachdem ich nun ja offiziell Privatpilot bin, kann es jetzt richtig losgehen. Die Ausbildung zum Commercial-Pilot. Den darauffolgenden Tag hatten wir nur einen Flug nach Portland-Downtown und noch kurz nach Norden, nach Woodland State. Glücklicherweise hab ich diesen Flughafen auch schon ganz alleine gefunden. Abends haben wir dann meine Lizenz gefeiert. Ich mußte mich ein wenig zurückhalten, denn am nächsten Tag hatten wir schon wieder einen Flug gebucht. Diesmal ein 4-Stunden-Block um endlich mal richtig X-Country zu fliegen.
Also setzte ich mich vor der Party noch hin und machte den Flugplan fertig. Von Hillsboro nach Nordwesten an die Küste und dann nach Norden Richtung Astoria. Von dort dann die Küste Richtung Süden bis Tillamook und von dort querfeldein zurück nach Hillsboro.
Um kurz nach 8:00 starteten wir unseren Heli und flogen erstmal in die West Practice Area, dann nach Norden an den Highway 26 und dann nach Nordwesten. Über Berge und Täler hinweg bei wunderschönem sonnigem Wetter. Da es noch früh am Tag war, hingen in einigen Tälern noch Nebel und Wolken. Einfach traumhaft!
Vorbei am Saddle Mountain – auf dem wir wenn kein Schnee liegt auch Off-Airport-Landungen machen – kamen wir dann zur oregonischen Pazifikküste. Die Berge schoben sich unter uns zurück und vor uns lag der Strand von Seaside. Der Küste folgend flogen wir nach Astoria, wo wir landeten. Nachdem wir unseren Heli aufgetankt hatten, genemigten wir uns noch einen Kaffee im Cafe auf dem Airport.
Nach dieser kleinen Pause ging es weiter Richtung Süden über Nehalem nach Tillamook. Von dort dann querfeldein zurück nach Hillsboro. Was Jon und mich überrascht hat, war meine Navigation. Die von mir ausgesuchten Checkpunkte fand ich alle sofort und erreichte sie auf 10-30 Sekunden genau.
Die folgenden Tage plante ich noch einige X-Country-Flüge. Nach Newport an der Küste, nach Süden Richtung Albany – wo wir auch schon auf unserem Nachtflug waren – und nach Norden direkt über den Portland International Flughafen an einige Seen im Süden des Mount St. Helens. Portland International wollten wir dabei tatsächlich direkt über den Tower durchqueren. Da dies ein “Charlie”-Airspace ist, ist das ganze natürlich ein wenig aufwändiger als über niederwertigeren Flughäfen zu fliegen.
Wir kreisten also südlich von Portland und kontaktierten den Tower, bzw. Portland-Approach. Also die Anflugkontrolle, der wir unsere Wünsche kundtaten. Von diesen bekamen wir dann einen Transpondercode, den wir auf unserem Transponder einstellen müßen. Das taten wir auch und warteten auf weitere Anweisungen. Offensichtlich stimmte allerdings irgendetwas nicht mit unserem Transponder, denn wir erschienen nicht auf den Geräten des Tower. Wir durften also nicht in den Luftraum fliegen und so flogen wir dann halt drum rum. Irgendwie schade, denn der Weg war so kurz und nun mußten wir mit mindestens 5 Meilen Abstand um den Flughafen herumfliegen.
Der weitere Flug war dann allerdings sehr schön. Ich fand noch einen Flughafen, der ziemlich schwer zu finden ist, da er nur aus einer Graspiste besteht. Allerdings hatte ich ein kleines technisches Hilfmittel – ein VOR – an Bord. Dies kann man auf spezielle Sender einstellen und so einem Kurs folgen.
Einige Tage später flog ich dann mal wieder nur Manöver, da auch das weiterhin geübt werden will. Der eigentliche Grund war allerdings, daß wir eine Paddeltour machen wollten und ich dafür nicht so lange fliegen konnte. Ich verkürzte dafür einen Doppelblock auf den einfachen Block. Am Tag darauf allerdings plante ich einen längeren Flug. Über 6 Stunden den Columbia River stromaufwärts nach The Dalles und dann nach Süden nach Madras. Auf beiden Flughäfen mußten wir nachtanken um dann wieder nach Nordwesten direkt am Mount Hood vorbei wieder nach Hause zu fliegen.
Dies war wohl mit einer der schönsten Flüge überhaupt.
Zu all diesen Flügen, der Party und auch das Paddeln gibt es einige Fotos in der Galerie.
Hi Ingo,
das sind ja suuuper Bilder, die Du da eingestellt hast. Ich freue mich darauf diese tollen Landschaften im Herbst bei unserem Besuch selber zu sehen. Nun üb mal schön, damit Du Deine Eltern dann auch sicher über Land schaukeln kannst. Das wird sicher spannend!
Liebe Grüße
Petra & Olaf