So schnell schon wieder ein Eintrag? Ja. Heute bin ich fast 3 Stunden geflogen. Ich wartete 2 Stunden auf das Charlie-Pattern, was völlig umsonst war, denn ich hätte auch noch einen Platz bekommen wenn ich 30 Minuten vorher dagewesen wäre, aber was tut man nicht alles um ein wenig im FAR-AIM (das dicke Buch) blättern zu können. Als ich da nun also so saß und ein wenig lernte kam Jon vorbei und meinte, ob ich Lust hätte zwei Blöcke zu fliegen. Nun ja, dafür war ich ja da, also los.
Den ersten Teil verbrachten wir im Charlie-Pattern um weiter an meinen Autorotationen zu basteln. Die waren im großen und ganzen auch nicht so schlecht, auch wenn die ein oder andere sicherlich mit einer langen Schlitterpartie über den Asphalt geendet hätte. Danach flogen wir zurück zum Tanken um dann Skappoose einen weiteren Besuch abzustatten. Auf dem Weg dorthin überraschte Jon mich einige Male indem er einfach mitten im Flug das Gas runterdrehte, aber ich hatte zum Glück jedesmal schnell genug den Collective runtergedrückt, uns in die Autorotation gebracht und somit unser Leben gerettet.
In Scappoose übten wir weitere Autorotationen, ein wenig Hovern und das normale Pattern. Außerdem zeigte mir Jon, daß man einen Heli auch ganz ohne Governor fliegen kann. Dies ist ein Gerät, das die Drehzahl für den Piloten überwacht und automatisch im grünen Bereich hält. Sehr praktisch, aber natürlich sollte man einen Heli auch ohne dieses Hilfsmittel fliegen können.
Natürlich durfte ich während der Zeit auch für ein Lächeln in den Gesichtern der anderen Piloten sorgen indem ich einige nicht ganz perfekte und auch mal etwas wirre Funksprüche in den Äther schickte: “Scappoose Traffic, Copter Five Five Whiskey, Taking Off East Runway three three … ääähhhh … for right Traffic”. OK OK, hoffentlich ist keinem aufgefallen daß es garkeinen East Runway gibt, es eigentlich Right Pattern heißt, hintendran nochmal Scappoose Traffic gehört und man auch keine Sprechpausen einbauen muß. Also meine Funksprüche sind auch noch ein wenig verbesserungswürdig.
Auf dem Heimweg hat natürlich wiedermal unser Motor seinen Geist aufgegeben (Jon dreht mir den Saft ab). Irgendwie komisch. In letzter Zeit passiert das andauernd. Diese Robinson-Helikopter scheinen diesbezüglich sehr unzuverlässig zu sein. Dafür haben heute wenigstens alle Instrumente einwandfrei funktioniert. Jon kann seine Finger ja sonst auch nicht von den Sicherungen lassen. Aber das ist nunmal der Job eines Piloten, auf jede Eventualität vorbereitet zu sein.
Alles in allem war es aber ein sehr schöner Tag, ziemlich windstill was für die Autorotationen von Vorteil war. Außerdem hat uns die Sonne einen kleinen Besuch abgestattet und wir durften schöne Wolkenfronten bestaunen. Ein wunderbarer Tag an dem ich wieder das Privileg hatte meine Flugkünste verbessern zu dürfen.
Zum Abschluss des heutigen Eintrages – und daher kommt eigentlich die Überschrift – möchte ich mich einmal bei allen “daheimgebliebenen” bedanken! Ihr schreibt mir immer E-Mails und Kommentare. Es ist sehr schön zu hören daß Euch das Lesen meiner Einträge Spaß macht und es zeigt mir, daß ich mir die Mühe nicht umsonst mache und ich – wenn auch nur in Gedanken – ganz nah bei Euch bin. Das freut mich riesig und ist mir auch sehr wichtig! Macht weiter so! Ich werde es auch tun!