Für heute waren wir nur auf Standby. Ich rechnete also nicht damit zu fliegen und war mental auf Theorie eingestellt. Um 09:00 Uhr standen Jon und ich im Dispatch und das Glück war auf unserer Seite. Jemand anderes wollte oder konnte nicht fliegen und so kamen wir doch noch zu unserem Heli. Also die Hühner gesattelt und los. Unser Heli war noch im Hangar und davor diverse andere geparkt. Also kein “Ausparken” möglich. Wir schoben ihn an das Hangartor und fingen schonmal mit dem Preflight-Check an. Dann wurde der Motor noch vorgeheizt da es um die 0 Grad hatte und der Heli – da frisch aus dem Hangar – noch nicht geflogen war.
Inzwischen war auch der Weg frei auf die “Ramp”. Die beiden Helis im Hintergrund auf dem BBQ-Bild mit den Grills stehen auf der Ramp. Es ist einfach ein Teil des Flugfeldes wo unsere Helis aufgereiht stehen und starten und landen können. Dort angekommen noch die letzten Checks, die wir in der Halle nicht machen konnten, da wir dafür die Rotoren drehen müssen. Und dann konnte es losgehen. Ich durfte die Maschine starten, jedoch wollte sie nicht, und so mußte dann doch der Profi ran.
Ein paar Fuss über dem Boden schwebend mußten wir dann rückwärts von der Ramp wegfliegen, immer schön drauf achtend, daß ja niemand anderes im Weg ist. Ich bestätigte das mit einem “Skid clear, Right clear, Tail clear”. Meine Seite ist also frei. Im Rückwärtsgang ging es dann zwei Rotorlängen zurück, eine Rechtsdrehung um 90 Grad und zu einer kleinen weißen Markierung, über die jeder fliegen muß der von oder zur Ramp möchte. Jon holte noch das OK vom Tower und dann ging es ein weiteres Mal in die Luft.
Diesmal die andere Richtung. Vorbei an einem – weiteren – Footballfeld, kapp vorbei an einem Hotel – direktes überfliegen verboten – Richtung Highway und Portland. Wir wollten noch etwas höher fliegen, als wir dann aber auf ca. 1300 Fuss waren wurden wir doch ziemlich durchgeschüttelt. Also sind wir runter auf 1000 Fuss. 800 Fuss (ca.250 Meter) above Ground – Hillsboro liegt auf 204 Fuss Höhe – folgten wir dann dem Highway. Natürlich auf der rechten Seite, denn es könnte ja sein, daß jemand von vorne kommt und so gehen wir einer Kollision lieber gleich im vorraus aus dem Weg. Nach einiger Zeit flogen wir dann vom Highway weg in einer sehr großen Kurve wieder zurück zum Flughafen.
Jon übernahm hin und wieder mal die Controls, da es wirklich sehr windig war und wir noch ein paar weitere Stunden zusammen fliegen wollten. Wieder zurück am Flughafen und dann unten auf der Ramp mein erster kleiner Funkspruch. Allerdings besser nicht zum Tower, sondern zu Hillsboro Aviation: “Helicopter Four Zero Zero Zero Yankee (4000Y) is back on ramp”. OK, nicht gerade lebenswichtig, aber ich fang ja auch gerade erst an.
Leider dann ein totales Versagen an der Rotorbremse. Die Rotorblätter kamen rechtwinklig zum stehen. Kein weiterer Kommentar!
Morgen ist schon die nächste Stunde geplant, das Wetter soll zumindest ähnlich bleiben wie heute, also sieht es wohl ganz gut aus. Dann soll ich steigen, sinken und drehen nach vorgegebenem Winkel. Na, ich bin gespannt.
Zurück zuhause hat Jasna schon alle ihre Kartons gepackt. Ich hatte ihr gestern noch ein wenig dabei geholfen. Morgen wird sie ausziehen und nach Arizona gehen. Sehr schade! Komischerweise standen plötzlich noch diverse Asiaten in der Tür und schleppten zusammen mit unserer Mitbewohnerin deren Sachen hinaus. OK, offensichtlich zieht da noch jemand aus. Sscheint so, als ob ich fürs erste die Wohnung alleine habe. Aber ich denke das wird nicht lange so bleiben. Ich bin gespannt wer hier demnächst wohl einziehen wird.