CFI-Training

Heute hatte ich meinen inzwischen dritten Flug im CFI-Training. Das heißt Certified Flight Instructor, oder auf neudeutsch Fluglehrer. Langsam gewöhne ich mich an den neuen Blickwinkel. “Neuen Blickwinkel?” werdet Ihr Euch fragen? Jaahaaa, denn logischerweise sitzt der Fluglehrer ja auf der linken Seite des Helikopters. Bisher bin ich immer rechts geflogen und nun plötzlich links.

Was daran so besonders ist? Obwohl wir alle Flugkontrollen – also den Stick, den Collective und die Pedale – zwei mal im Hubschrauber haben gibt es natürlich nur eine Mittelkonsole. Da man den Cyclic (den Stick) nicht loslassen kann, muß man mit der linken Hand die Instrumente in der Mitte bedienen. Und was noch viel schlimmer ist, man hat einen anderen Blickwinkel. Irgendwie fliegt sich der Heli anders von dieser Seite. Glücklicherweise habe ich mich inzwischen ganz gut dran gewöhnt, doch mein erster Pickup, also vom Boden in den Hover kommen, war eine Katastrophe. Fast als wäre ich noch nie einen Hubschrauber geflogen.

Doch es geht hurtig weiter mit dem Training. Wir fliegen Manöver, die ich bisher nur vom Hörensagen kannte. So zum Beispiel Zero-Airspeed Autorotationen, vertikale Maximum Performance Takeoffs, oder “schnelle” Steep Approaches. Obwohl ich weit weg von Euch bin, sehe ich Fragezeichen über Euren Köpfen aufsteigen.

Normalerweise fliegen wir Autorotationen ja immer mit 65 Knoten. Zero-Airspeed Autos fangen bei null Airspeed an. Also einem Hover in großer Höhe. Oder wir bremsen während einer Autorotation auf null ab, und beschleunigen dann wieder. So kann man zum Beispiel – wenn es die Höhe zuläßt – seinen Landespot besser treffen. Für die entgültige Landung brauchen wir natürlich wieder 65 Knoten.

Ein vertical Max-Performance Takeoff ist das senkrechte starten bis kurz bevor der Heli keine Kraft mehr hat. Dann wird es Zeit zu beschleunigen, da wir sonst wieder Höhe verlieren, und das wollen wir auf keinen Fall.

Ein Steep Approach ist eine steile Landung. Also ein steilerer Anflugwinkel als normalerweise. Diesen fliegen wir sonst immer relativ langsam, sowohl die Sinkrate (300ft/min) als auch die Fluggeschwindigkeit (gerade noch ETL). Der schnelle Steep Approach wird nun mit mehr als doppelter Sinkgeschwindigkeit geflogen, und ca. doppelter Vorwärtsgeschwindigkeit. Mit 700 Fuss pro Minute und 30-40 Knoten Geschwindigkeit auf den Landeplatz zufliegen, dann bremsen, und eine running Landing hintendran. Running Landing war eine Landung wo wir über die Landebahn rutschen und möglichst wenig Leistung vom Motor benutzen.

Während dieser ganzen Manöver muß ich auch noch schön kommentieren was wir machen, denn schließlich muß ich dem Schüler später ja erklären was er machen muß.

Morgen geht es dann erstmal wieder mit Theorie weiter. Im Moment schreibe ich Lehrpläne wie ein Irrer und trage sie vor unserer kleinen Klasse vor. Dafür wurden wir nochmal geteilt, sind also nur 3 Schüler. 36 Lehrpläne an der Zahl muß ich erstmal machen, und ich habe erst 25 fertig. Das bedeutet, daß ich im Moment nur aus meinem Zimmer komme um entweder zur Schule zu fahren, was zu essen, oder hin und wieder eine Runde Sport zu machen.

Am Sonntag habe ich sozusagen eine kleine Pause. Ich fliege nach Los Angeles. Dort findet der Robinson Safety Kurs statt. Ein Hubschrauber Sicherheitskurs direkt vom Hersteller unserer kleinen “Miefquirle”. Das wird bestimmt interessant, und ich komme für ein paar Tage mal raus hier.

nächster Test “Grundlagen des Lehrens” bestanden

Kaum 2 Wochen nach dem Commercial Checkride stand die nächste Prüfung an. “FOI” – Fundamentals of Instruction – klingt auf Deutsch (siehe Überschrift) ziemlich hochgestochen. Dies ist ein Teil der CFI-Ausbildung und war wohl eine der einfachsten Prüfungen, da sie nur aus ca. 200 Fragen bestand. Trotzdem ist es ein offizieller Test und so bestand ich diesen am Dienstag mit 100%.

Seit gestern geht es nun um die Regulations. Also die Luftfahrtgesetze. Da haben wir ja schon eine Menge für den Private und den Commercial gelernt, aber nun wird das ganze unter dem Gesichtspunkt betrachtet, daß wir das ja auch einem Schüler beibringen müssen. Außerdem gibt es natürlich für Lehrer noch weitere Vorschriften, die es zu beachten gibt.

Commercial Checkride bestanden

Eigentlich gibt es diesmal nicht viel zu schreiben. Ich habe nach langem Warten auf den Checkride diesen bestanden und darf mich nun offiziell “Berufspilot” schimpfen. Nachdem wir die letzten 2 Wochen kaum fliegen konnten und ich nur einen Flug – meinen letzten Henkersflug – vor einer Woche hatte, war es heute so weit. Nach 2,5 Stunden Theorie und etwas über einer Stunde Flug halte ich nun einen Fetzen Papier in den Händen. Meine temporäre Commercial Pilot License.

Während meiner Prüfung fand die Einführungsstunde in das CFI-Training (Certified Flight Instructor) statt. Also die Fluglehrerausbildung. Morgen bekomme ich eine Zusammenfassung darüber und dann geht es direkt mit der CFI-Ausbildung weiter.

In der Zwischenzeit genemige ich mir ein kleines Bierchen.

Besuch meiner Eltern und Commercial Checkride steht bevor

Seit einigen Tagen sind nun meine Eltern hier in Portland und ich nähere mich nach bestandenem Stagecheck mit großen Schritten dem Commercial Checkride. Und wieder mal ein kleiner Gastbeitrag, diesmal von meinen Eltern:

Hallo, hier ein Gruß an alle Freunde, Fans und Familienmitglieder von Ingo´s Heliblog.

Petra und ich sind nun schon seit Dienstag 16.09. hier in Hillsboro. Thomas (Danke Thomas) und Ingo haben uns nach einem gemütlichen und pünktlichen Flug in Portland abgeholt. Anschließend waren wir direkt schon mal auf dem Flughafen Hillsboro und haben dem Flugbetrieb zugeschaut, auch von Ingo konnten wir einige Flugmanöver sehen (stolze Eltern). Leider haben wir den geplanten Flug ans Meer mit Ingo erst einmal storniert, da an der Küste eine dichte Wolkendecke war, aber vielleicht klappt es ja später. Statt dessen haben wir einen Poolnachmittag, tat nach dem langen Flug auch sehr gut, und einen Besuch in Downtown Portland gemacht.

Gestern, Freitag haben wir unser gebuchtes RV (Wohnmobil) abgeholt. Nach einem umfangreichen Einkauf und dem Einladen unseres RV haben wir das erste mal ohne Jetlag geschlafen. Nach unserem gemütlichen Frühstück mit Ingo fahren wir nun los. Ingo hat noch eben den Wetterbericht nachgeschaut – schönes Wetter an der Küste – hier ist es heute bedeckt und so freuen wir uns auf unsere Tour – 20 Tage durch Oregon und Washington.

Ab 09. Oktober sind wir dann wieder hier in Hillsboro mit hoffentlich vielen schönen und neuen Eindrücken. Vielleicht hat Ingo bis dahin auch schon seine Prüfung als Commercial Pilot bestanden, dann werden wir sicherlich ein bisschen feiern.

Bis dann Petra & Olaf

Sannes Besuch

Heute gab es Abschiedsschmerz, denn Sanne flog wieder nach Hause. Es war eine schöne Zeit hier mit Sanne und wir haben eine Menge unternommen. Genaueres dazu heute mal nicht von mir, sondern direkt von Sanne:

Sannes Reisebericht 23.8.-5.9.

Portland empfing mich mit Sonnenschein. So auch Ingo, der netterweise Roland als Chauffeur verpflichtet hat um mich vom Airport abzuholen. In meiner ersten Woche zeigte mir Ingo erstmal seine neue “Heimat”. Wir fuhren Downtown nach Portland rein. Es ist wirklich eine sehr schöne Stadt, mit Brücken, Brücken und nochmal Brücken. Kreuz und quer und wieder zurück liefen wir, glaube ich, jede Strasse ab.

Besonders schön ist es am Ufer des Willamette River, wo wir kurz eine Verschnaufpause einlegten. Was mir sofort auffiel war die Freundlichkeit der Amis, sei es in Geschäften oder auf der Straße.

Am Donnerstag, meinem 5. Tag hier, war das erste Highlight – ach was – DAS Highlight.

Unser Heliflug in der Robbie. Nachdem wir beide schon dachten, daß wir den Flug squaken müssen, Ingo hat beim Preflight eine kaputte Schelle entdeckt, ging es aber doch aufwärts (Dank an den technischen Dienst).

Ehrlich, man sitzt in der Robbie und denkt: “Na, wenn die mal abhebt”. Aber komischerweise fühlte ich mich sofort sicher und wohl.

Ingo hat sich eine superschöne Route ausgedacht. Von Hillsboro ging es erst über Portland Downtown, dann den Columbia River entlang Richtung Kelso, und dann rüber an die Küste nach Astoria. Von dort folgten wir der Küste nach Süden, nach Tillamook und über die Berge zurück nach Hillsboro. Drei Stunden pure Schönheit lagen unter mir.

Ihr lest ja alle Ingos Berichte und wißt mit welcher Leidenschaft er über das Fliegen schreibt. Ich kann das jetzt so gut verstehen. Es ist einfach – es gibt kein Wort dafür!!!

Ingo, Sanne und die Spaceneedle

Das folgende Wochenende hat sich Ingo lieberweise frei gemacht, von Hillsboro Aviation. Wir mieteten uns ein Auto und fuhren am Samstag morgen los mit Ziel: Seattle.

Auf der Hinfahrt nahmen wir uns die Zeit an der Küste entlang zu fahren und wurden reichlich belohnt. Erst stoppten wir in Seaside. Das ist so ein richtig auf Tourismus getrimmter Ort. Aber herzallerliebst. Ein Souvenirladen neben dem anderen und so kitschig schöne, bunte Häuser. Dann der Strand – total breit und die Brandung hätte jedes Surferherz höher schlagen lassen.

Dann entdeckten wir in South Bend, ein recht unscheinbares Örtchen, ein Courthouse wie es im Bilderbuch steht. Schließlich ging unsere Fahrt dem Ziel entgegen. Wir fuhren über eine große Brücke (und ich meine groß!) und dann verschlug es uns beiden die Sprache – dann da lag die Skyline von Seattle vor uns. Wir konnten garnicht schnell genug die Auslöser unserer Kameras bedienen!

Nachdem wir uns beruhigt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Tja … Seattle war ausgebucht, da dort grad das Bumbershoot – ein Musikfestival – statt fand. Ein bischen Panik schoben wir schon, doch er liebe Gott (Kommentar Ingo: und mein Navi) hat es gut mit uns gemeint. Nach zwei Anrufen hatten wir ein Motel gefunden.

Wir kamen am Motel an und sahen uns unser “Zimmer” an. Was soll ich sagen, da waren 2 Doppelbetten in zwei Räumen. Super denkt Ihr?? Na, das 2. Bett füllte ein Zimmer ganz aus, die Wände waren mit Spiegeln verkleidet und 2 kitschige Lampen über dem Kopfteil. Ich nannte es sofort die Bumskabine (St. Pauli läßt grüßen).

So beschlossen wir, oder ich, wir teilen uns das normale Bett. Ging auch, grins.

Abends ging es dann auch gleich nach Seattle Downtown und an den Hafen, bzw. Bayside. Die Straßen rauf und runter, diagoschräg und wieder zurück. Nach lecker Essen am Hafen im Fisherman’s, ging es dann zur Spaceneedle.

Es war ja mittlerweile schon dunkel, doch rauf sind wir trotzdem. Ein guter Entschluß! Seattle bei Nacht aus 500 Fuss Höhe ist einfach der Hammer. Diesen Augenblick werd ich nie vergessen! Am nächsten Tag waren wir nochmal oben auf der Nadel, der Ausblick war auch schön, aber die Lichter und der Glanz der Nacht ist nicht zu toppen!

Den dritten Tag fuhren wir die Bucht entlang Orcas suchen. Ich hörte, daß man Whalewatching machen kann, da sich in der Bucht Orcas Island Wale aufhalten. Leider fahren die Schiffe an den Wochenenden, und dann morgens um 6 und 7 Uhr. Also nix Orcas, aber dafür wunderschöne Natur mit tollen Buchten.

Zurück in Hillsboro hatten wir noch 2 Tage verplant. Einen zum Shoppen, schließlich bin ich in Amiland und Oregon ist Tax free!!

Aber erstmal gab uns der liebe Michael den Tipp zu den Silver Spring Falls zu fahren. Das ist ein Naturpark mitten in einem Wald gelegen, der 10 Wasserfälle hat. Für diesen Tipp kriegt Micha noch einen Knutsch von mir. Es war sehr anstrengend, denn was man bergab läuft, muss man ja auch wieder bergauf gehen. Aber die Mühe hat sich bezahlt gemacht. Durch einige Wasserfälle (die South Falls) konnte man durchlaufen. Selten hab ich sowas schönes gesehen. Ich glaube Ingo stellt noch Fotos rein (Ingo: natürlich!). Ihr werdet erahnen was ich meine.

Tja und heute – Donnerstag – waren wir halt shoppen (Danke Ingo für die Geduld und das Tüten tragen). Und nun oh graus, ich muß jetzt Koffer packen, denn morgen geht es ab nach Haus. Und soll ich Euch was sagen: Ich will nicht!

Ach ja, zu Guter letzt. Vielen Dank an alle die mich hier so herzlich aufgenommen haben! Fühlt Euch gedrückt: als erstes Ingo natürlich: Danke für die Zeit, die Du Dir genommen hast. Michael, für poolplanschen, quatschen und Spaß haben, Thomas der Golfbär, Roland der Coole und all die anderen. Danke für die tolle Zeit.

Sanne wird Euch vermissen!

Portland Downtown

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Schweizer, Nachtflug und Sanne

Inzwischen bin ich fünf Stunden mit Daniel auf der Schweizer geflogen. Einen kurzen schriftlichen Test habe ich schon abgegeben und nun muß ich noch ein mal mit Daniel fliegen um auch diesen Heli Solo fliegen zu dürfen.

Die Flüge mit Daniel waren sehr gut, wir flogen Autorotationen, Quick stops sowie Running Landings und Takeoffs. In den Autorotationen merkt man den Unterschied zur Robbie am meisten. Die Schweizer gleitet kaum vorwärts, sondern es geht fast senkrecht nach unten. Dafür ist die Autorotation an sich viel einfacher, da die Rotordrehzahl ganz von alleine im grünen Bereich bleibt.

Quick Stops – ein Manöver um schnell zum Stehen zu kommen – klappten nach einigen Versuchen auch sehr gut. Die Running Landings und Takeoffs sind aufgrund des fully articulated Rotorsystems (die Rotorblätter können auch vor- und zurückschwingen) ein wenig schwieriger. Man muß aufpassen, daß man beim Rutschen über den Asphalt keine Schwingungen in das Rotorsystem überträgt. Aber nun, nach einigen Stunden Übung weiß man worauf man achten muß und wie die Manöver zu fliegen sind.

Jon und ich flogen außerdem einen weiteren Nachtflug, der nötig ist um die Commercial-Lizenz machen zu können. Diesmal sind wir um 01:00 Nachts nach PDX geflogen und haben über dem Runway 10R (10 rechts, da PDX zwei parallele Landebahnen hat) eine Autorotation geflogen. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man auf einen Flughafen, auf dem riesige Passagiermaschinen verkehren mit einer kleinen Robbie eine Autorotation fliegt. Da kommt man sich gleich noch viel kleiner vor.

3 Tage später dann flog ich einen Solo-Nachtflug. Der Abend fing ziemlich chaotisch an, da ich kurz vor dem Abflug noch den Heli tauschen mußte. Also mußte ich im Dunkeln den kompletten Preflight nochmal machen und konnte dann erst starten.

So flog ich dann ganz alleine über Portland nach Süden, an Salem vorbei nach Albany. Dort drehte ich ein paar Runden über dem Flughafen und übte einige Anflüge. Im Dunkeln verschätzt mach sich relativ leicht in der Höhe oder Geschwindigkeit. Dann wollte ich Tanken. Über Funk sprachen Michael – der mit einem Schüler auch einen Nachtflug machte – und ich uns ab, daß wir uns bei Denny’s auf eine Kleinigkeit zu essen treffen. In Albany gibt es ja den Parkplatz für Helis und Flugzeuge direkt an einem Restaurant. Also hoverte ich erstmal zur Tankstelle, und füllte meine Tanks. Einige Minuten später trafen Michael, Christopher (sein Schüler) und ich uns im Denny’s.

Nachdem wir alle (inkl. Helis) voll waren, ging es dann wieder nach Hause. Im Flug funkte ich noch kurz die Flight Service Station an und verlängerte meine Flugzeit, da wir für unsere Pause etwas länger gebraucht hatten als ich angenommen hatte. Und schließlich wollte ich nicht, daß die Suchmannschaften losgeschickt werden nur weil unsere Pause zu lang war.

Zuhause angekommen ging es dann auch direkt ins Bett. Am nächsten Morgen hatte ich noch Theorieunterricht und danach fuhren Roland und ich nach PDX um Sanne abzuholen. Wir waren inzwischen schon in Portland und planen gerade unseren Flug über Portland und zur Küste.