Nach langer Wartezeit, diversen Abschiedsfeiern und Tränen war es gestern soweit. Flughafen Hamburg, durch den Vorabendcheckin hatte ich schon meine Sitzplätze in beiden Flügen reserviert – einmal erste Reihe und Notausgang beim zweiten Flug. Die Koffer mußten nur noch abgegeben werden.
Es ging alles ganz schnell – schon wenige Minuten später saß ich im Flugzeug, 9 lange Stunden vor mir. Viel gibt es über den Flug nicht zu sagen. Mittelmäßiges Essen und mittelmäßige Filmauswahl, was mich nicht davon abhielt mir 3 davon anzusehen. Aber ein Ziel vor Augen. Ankommen und das möglichst ohne zu schlafen, um nicht völlig dem Jetlag ausgesetzt zu sein. Zwischendurch einige Highlights wie das Überfliegen von Grönland. Da weiß man dann warum man Pilot werden möchte. Ein unglaublich beeindruckender Blick.
Nach 9 Stunden Flug, den ich mit ausgestreckten Beinen hinter mich gebracht hatte ein ziemlich trister Newark-Flughafen in New York. Nun gut, um Passagiere abzufertigen langt es gerade noch. Also als erstes zur Immigration. Hier zeigte sich, daß alles in Ordnung war. Ein sehr netter Beamter hielt einen kurzen Plausch mit mir was ich denn so vorhätte. Währenddessen wurde mir – mal wieder – ein Fingerabdruck genommen und ein Foto gemacht. Aber da alles in Butter war, ging es ziemlich schnell weiter zur Gepäckabholung um es 5 Minuten später wieder abzugeben.
Dann schnell wieder durch die Kontrolle und zu meinem Gate, das für die nächsten 6 Stunden meine Heimat werden sollte. Netterweise war gleich gegenüber die Fressmeile. Also gleich mal den Laptop ausgepackt und nach Hotspots gesucht, und bingo, der 2. Anlauf war erfolgreich: Internet for free! Sofort rief ich zuhause an um einen Status in die Heimat durchzugeben. Nach einiger Zeit allerdings war plötzlich das Netz weg. Warscheinlich war mein kleiner Internet-Klau aufgeflogen. Schade eigentlich …
Naja, dann hab ich die Zeit mit Pizza und – nachdem ich eine funktionierende Steckdose gefunden hatte – mit Filmschauen totgeschlagen. So waren die 6 Stunden doch ziemlich schnell rum. Der zweite Flug nach Portland startete dann mit etwas Verspätung, dafür sollten wir aber ca. 20 Minuten früher ankommen. Guter Deal!
Leider allerdings sollte sich mein Plan nicht zu schlafen nun in Wohlgefallen auflösen. Gefühlte 3 Uhr nachts liessen mich über der gezeigten Komödie einschlafen. Toller Plan!
In Portland angekommen hatte ich nichts mehr mit Immigration zu tun, einfach raus, Koffer abholen und fertig. Leider niemand von Hillsboro zu sehen. Also Handy gegriffen, eingeschaltet und “schwupps” stand mein Fluglehrer neben mir. Wie schön, daß ich nichmal zu wählen brauchte.
Jon – aus Norwegen – schleppte netterweise noch eine der schweren Taschen zum Auto und auf der ca. 40-minütigen Fahrt nach Hillsboro plauderten wir über dies und das, wo er herkommt, was in den nächsten Tagen passieren wird und einiges mehr. Nebenbei zeigte er mir gleich den Heliport – ein Parkhaus mit Heli-Landeplatz mitten in Portland – und die “Antenna-Farm”, eine riesige Antennenanlage, die man sehr gut zur Orientierung nutzen kann. Nach einem kurzen Stopp beim Einkaufszentrum (man beachte es war 23:00), wo ich mir noch ein wenig Frühstück kaufte, waren wir dann auch “zuhause”. Kaum war die Wohnungstür offen begrüßte mich schon Jasna, eine Flugschülerin aus Jugoslawien. Sie ist eine meiner Mitbewohnerinnen. Die andere, eine Japanerin, versteckt sich fast die ganze Zeit in ihrem Zimmer.
Wir plauderten noch ein wenig und dann machte ich mich auf den Weg ins Bett. Nun sollte sich ziemlich schnell zeigen was ein Jetlag ist. 0:00 Uhr Ortszeit, 09:00 in Deutschland. Es war mir nicht möglich ein Auge zuzumachen. Und das 7 Stunden lang, da um 08:00 Jon kommen sollte um mich zur Schule abzuholen. Ehrlichgesagt weiß ich nicht mehr genau ob ich vielleicht doch mal kurz geschlafen habe, aber ich glaube nicht.