Instrument Stage-Check

Gestern hatte ich meinen letzten Stage-Check. Den Instrument Stage-Check. Dirk und ich waren für 8 Stunden gebucht. Vier Stunden Theorie, zwei Stunden Simulator-Flug und nochmal zwei Stunden für den Heliflug. Zum Glück hatten wir zwischendurch immer eine kleine Pause, so war das ganze dann doch noch halbwegs erträglich durchzustehen.

Nach ca. 3,5 Stunden Theorie war Dirk sehr zufrieden mit mir. Ich hatte auf so gut wie alles immer gute und richtige Antworten parat. Bei einigen Themen haben wir zusammen etwas ausgeholt und noch Details diskutiert, die sonst nicht so auf dem Programm stehen.

Danach fand der Simulatorflug statt in dem wir nach Aurora und McMinnville geflogen sind. Auch das hat sehr gut funktioniert, auch wenn ich erst spät bemerkte, daß meine Pitot-Tube – das ist das Gerät, das die Fluggeschwindigkeit mißt – eingefroren war. Das gemeine dabei ist, daß man solange man die Höhe hält das kaum bemerkt, da die Geschwindigkeit dann einfach gleich bleibt.

Ein zweiter kleiner Fehler war, daß ich beim Anflug auf McMinnville erst ein Navigationsgerät auf einen leicht falschen Kurs eingestellt hatte. Doch das fiel mir dann schnell auf und so blieb ich trotz allem auf Kurs.

Danach stiegen wir in unseren Instrumenten-Heli ein und flogen nach Aurora, wo wir einen GPS-Approach geflogen sind. Also ohne die herkömmlichen Radio-Navigationsgeräte und nur mit dem GPS. Auf dem Weg zurück nach Hillsboro machten wir noch eine Autorotation, eine unusual Attitude und ein partial Panel.

Unusual Attitude bedeutet, daß man die Augen zu macht und den Kopf auf die Brust legt. Meist dauert es nicht lange und man fliegt eine Kurve und auf den Boden zu. Das ist die ungewöhnliche Fluglage, die man dann wieder korrigieren muß. Beim partial Panel wird ein Fluginstrument abgedeckt und man muß anhand der anderen Fluginstrumente indirekt auf die Anzeige des “kaputten” Instruments schließen.

Alles in allem war der Stage-Check sehr gut. Ich fliege noch 1 Stündchen im Simulator und setz mich noch mit Brian – meinem Instrument Fluglehrer – zusammen und dann kann ich mich zur Prüfung anmelden.

Schriftlicher Instrument-Test

Gestern und heute war es soweit die schriftlichen Tests für die Instrumentenlizenz und die Instrumenten-Lehrer-Lizenz abzulegen. Vorher mußte ich noch den schulinternen schriftlichen Test machen.

Also war ich gestern in der Schule um den internen Test zu schreiben. Ich hatte den dafür notwendigen Computer für eine halbe Stunde gebucht, doch Brian – mein Lehrer – meinte das wäre zu knapp. Nun, nach 30 Minuten hatte ich den Test mit 100% abgeschlossen.

Doch leider lief es heute nicht ganz so gut. In den beiden offiziellen Tests, die ich gerade hinter mich brachte, machte ich erst 1 und im zweiten 2 Fehler, was auf ein Endergebnis von 98% und 96% hinausläuft. Doch auch das ist locker ausreichend und so gibt es zur Belohnung gleich Burger und Hotdogs auf dem monatlichen BBQ bei Hillsboro Aviation.

Eine kleine Fahrradtour

Bei ziemlich kaltem – so um die 5 Grad war es – aber wunderschönem Wetter beschlossen Tim und ich heute eine kleine Fahrradtour zu machen. Wir wollten die frische Luft genießen und uns mal Richtung Cornelius Pass bewegen.

Gesagt getan, schwangen wir uns auf unsere Drahtesel und radelten los. Erst an einer ziemlich großen Strasse entlang um auf die nördliche Seite des Highway 26 zu gelangen. Das war ein bischen erschreckend, da man auf einem Fahrrad in Amerika doch eher ein seltener Anblick ist.

Sobald wir den Wighway hinter uns gelassen hatten war es aber schon einiges leerer und schöner zu radeln. Da Cornelius Pass – wie der Name erahnen läßt – ein Pass ist, ging es dann auch ein wenig bergauf. Aber von Zivilisation nur noch vereinzelte Spuren. Hier und dort ein Haus, aber man ist sofort auf dem “Land”. Vorbei an der Helvetia Tavern radelten wir weiter um dann einer Stichstrasse zu folgen. Von dort versprachen wir uns ein wenig die Gegend überblicken zu können.

Der Weg führte uns durch eine Farm auf der Schafe für Alpaka-Wolle standen. Und nicht weit davon entfernt war die Lawendel- und Weihnachtsbaumfarm, sowie der kleine Weinberg. Davon gibts ein paar Fotos in der Galerie.

Blick Richtung Hillsboro

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Auf dem Rückweg kehrten wir noch in der Helvetia Tavern ein um uns einen Kaffee zu gönnen. Eigentlich machte es einen etwas schäbigen Eindruck, aber irgendwie war es kultig. Tausende von Caps hingen an der Decke, aus dem Radio plärrte 80er Musik, die Bedienung war supernett und hat natürlich – kaum waren unsere Tassen leer – sofort wieder frischen Kaffee nachgefüllt. Kostenlos versteht sich von selbst!

Auf dem Heimweg beschlossen wir noch am Flughafen vorbeizufahren. Der Weg führte uns am Hangar von Nike vorbei. Glänzend strahlten uns zwei Gulfstreams unter einer riesigen Amerika-Flagge entgegen. Der Hangar sieht eher wie ein Showroom aus, als ein Ort an dem man Flugzeuge abstellt.

Währenddessen kreiste über uns der Hillsboro Aviation-Longranger und flog Autorotationen auf den Bravo Taxiway an dem wir quasi direkt standen. Also warf ich die Kamera an und filmte eine Zero-Airspeed Autorotation. Da ich ins Gegenlicht filmen mußte, konnte ich nicht richtig erkennen was ich filmte. Deshalb verschwindet der Heli nach unten aus dem Bild, was aber eigentlich erst richtig zeigt wie er – nachdem die Turbine im Leerlauf läuft – vom Himmel fällt.

Longranger Autorotation

CFI-Checkride – zweiter Teil

Nachdem wir gestern nicht fliegen konnten, hieß es heute: auf ein neues! Unser Flug war für 9:30 angesetzt und ich war um kurz vor 9:00 am Flughafen. Mark kam fast gleichzeitig mit mir an, und er meinte daß wir sofort starten sollten, denn im Moment sah das Wetter halbwegs gut aus.

Also schnell die Heli-Unterlagen geholt und raus auf die Ramp um den Preflight zu machen. Danach ging es los, und ich erklärte Mark – einem sehr erfahrenen Piloten mit mehreren zehntausend Flugstunden – wie man einen Hubschrauber in die Luft bekommt. Irgendwie ein komisches Gefühl. Da wir beide sehr große Menschen sind waren wir an der absolut obersten Leistungsgrenze der kleinen Robbie. Im Hover, nur ca. 30 Zentimeter über dem Boden verlangten wir dem Motor alles ab.

Nach dem Start, in Richtung Westen fliegend, sollte ich Mark nun auch noch erklären wie man einen Hubschrauber geradeaus steuert. Nun, auch das ging mir gut von der Hand. Einige Minuten später suchten wir uns einen Landeplatz um die vorgeschriebene Landung im Feld durchzuführen. Die Bedingungen waren schwierig, die Frontscheibe voller Regentropfen, so daß man kaum was sehen konnte, und so war mein Anflug ein klein wenig zu hoch. Doch das war nicht weiter schlimm und wir machten uns auf den Weg zurück nach Hillsboro.

Diese Zeit nutzten wir um ein sogenanntes Low RPM-Manöver zu machen. Ich drehte das Gas ein klein wenig zu, so daß die Rotordrehzahl nach unten ging und das Warnlicht anging. Das entspricht dann ca. 96% Drehzahl. Nun das Gas hochdrehen, den Collective nach unten drücken und gleichzeitig ein wenig den Stick nach hinten ziehen um die Drehzahl wieder in den grünen Bereich zu bekommen. Währenddessen mußte ich das auch beschreiben, bzw. erklären. Also war auch dieses vorgeschriebene Manöver erledigt.

Das nächste war nun eine Autorotation bis zum Boden, die wir im Alpha-Pattern machen wollten. Leider stand der Wind genau rechtwinklig zu unserem Landebereich und so funkte Mark den Tower an und forderte die Landebahn 20 für unser Manöver an. Da wir jedoch nicht die einzigen im Luftraum waren mußten wir einer Cessna folgen, hinter der wir dann unsere Autorotation machen sollten.

Da wir einiges langsamer als eine Cessna sind flogen wir also mit Mühe hinter ihr her und nachdem vor uns noch 3 andere Flugzeuge, die auch auf der Landebahn 20 landen wollten fertig waren hieß es: “Eyes outside, lower Collective, right Pedal, aft Cyclic, roll off Throttle, check RPM, Airspeed, Outside, Throttle into detent”. Mit gutem Wind direkt von vorne landeten wir völlig ohne Motor ganz sanft auf der Landebahn. Dann schnell wieder den Motor auf Drehzahl gebracht, da hinter uns schon der nächste ankam.

Nun hieß es nur noch ohne den Governor – den automatischen Drehzahlregler – zur Ramp zurückzufliegen. Wir bekamen Freigabe vom Tower die nicht benutzte Landebahn zu kreuzen und zurück zu fliegen. Gesagt getan! Nachdem der Heli sanft auf der Ramp zum Stehen kam gratulierte Mark mir zu der sehr schönen Autorotation.

Nach genau einer Stunde fliegen war es geschafft! Ich checkte nochmal den Heli und ging zurück um den Papierkram zu erledigen. Was für ein Gefühl, einen riesigen Stein vom Herzen gerollt zu haben.

Nun bin ich offiziell ein zertifizierter Fluglehrer für Hubschrauber!

CFI-Checkride – erster Teil

Um sieben Uhr früh klingelte mein Wecker. Aufstehen und Fluglehrer werden, war die Devise für den heutigen Tag.

Also ab unter die Dusche, nochmal das Wetter gecheckt, gemütlich gefrühstückt und ab zum Flughafen. Daß ich eine Stunde zu früh da war ist ja selbstverständlich. Wer würde schon nervös zu Hause sitzen bleiben. Also habe ich in der Pilotlounge noch ein bissl mit einigen anderen geschnackt und so die Zeit totgeschlagen.

Dann machte ich mich auf den Weg Richtung Prüfungs-Klassenraum und auf dem Weg begegnete ich auch schon Mark, dem Prüfer. Er spendierte mir eine heiße Schokolade und dann machten wir uns auf den Weg. Nur 2 Minuten später lief ich schon wieder über den Hof, da ich in der Aufregung natürlich völlig vergessen hatte den Papierkram mitzunehmen.

Nachdem wir das erledigt hatten ging die mündliche Prüfung los. Mark sagte ich solle nicht nervös sein. Ja, das sagt sich so leicht. Er startete mit einigen einfachen Fragen an mich, die ich sofort beantworten konnte. Dann ging er über zu den Prüfungs-Standards und fragte einiges dazu. Auch dort hatte ich immer die passende Antwort parat. Auch über die Fragen wie man mit Schülern umgehen soll und wie man sie beim lernen unterstützen soll wußte ich Bescheid.

Mark stellte mir noch einige Fragen über Aerodynamik. Ich erklärte ihm also diverse Effekte wie LTE, Translating Tendency, Dissymmetry of Lift und noch einiges anderes. Die Fragezeichen über Euren Köpfen zu diesen Begriffen können wir bei Gelegenheit und Gefallen gerne in einer privaten Schulstunde aus der Welt schaffen.

Nun sollte ich noch ein Flugmanöver erklären, daß wir nachher auch im Flug machen. Da wir eine Off-Airport-Landung eh auf dem Plan haben, habe ich diese auserkoren mir als weiteres Beispiel für meine Fähigkeiten als Lehrer zur Seite zu stehen.

Ich erklärte also wie so eine Landung mitten in der Botanik von statten geht, was man beachten muß und was ein Schüler so für Fehler machen könnte. Das Ganze unterstrichen von wunderschönen Zeichnungen auf dem Whiteboard an der Wand.

Alles in allem waren wir in knapp zwei Stunden durch mit allem. Mark gratulierte mir, sah auf die Uhr und meinte daß wir sehr schnell gewesen wären. Aber das wäre auch kein Wunder, denn ich hätte ja sofort auf alles eine Antwort parat gehabt. Er unterstrich noch, daß ihm meine Erklärungen und Zeichnungen für die Off-Airport Landung sehr gut gefallen haben.

Wir gingen dann raus und warteten ca. eine halbe Stunde auf unseren Hubschrauber, der sehr verspätet zurück kam. Aufgrund des regnerischen Wetters schmiedeten wir einen Plan, wie wir unseren Flug am besten machen. Normalerweise fliegen wir Richtung Westen um dort die vorgeschriebene Landung zu machen, doch dort sah es sehr diesig aus. Wir konnten nichtmal die Umrisse der Berge erkennen. Der Osten sah einiges freundlicher aus und Mark wußte eine Stelle in der Nähe von Aurora wo wir die Landung machen könnten.

Als der Heli zurück war gingen wir raus aufs Flugfeld. Ich wollte gerade damit anfangen den Heli zu untersuchen als mich Mark nochmal auf das Wetter hinwies. Wir bemerkten, daß innerhalb der letzten Minuten alles um uns herum verschwand. Wir sahen die Berge im Norden und Süden nicht mehr und auch im Osten war nur noch grau zu sehen. Also entschlossen wir kurzerhand lieber doch nicht zu fliegen.

Netterweise lud mich Mark dann noch zum Mittagessen ein, und so unterhielten wir uns bei ein paar Nudeln noch eine Weile. Mein nächster Flugtermin ist nun gleich morgen. Wollen wir mal hoffen, daß das Wetter dann ausreichend gut ist.

Fliegen und neuer Termin

Gestern bin ich das erste Mal seit vier Wochen wieder geflogen. Seit vier Wochen, werdet Ihr Euch fragen? Ja, leider! So lange hat es gedauert bis mein Antrag auf die Prüfung bearbeitet wurde. Nun stand der Termin fest und ich habe nochmal zur Vorbereitung einen Hubschrauber gebucht.

Wir waren nur hier am Flughafen im Pattern unterwegs. Also nur in unserem Übungsbereich.  Wir haben hautpsächlich Autorotationen geübt. Gut, daß ich den Flug gemacht habe, denn die ersten waren nicht sonderlich schön. Dann ging es aber wieder ganz gut und so beendeten wir übereinstimmend den Flug mit der Feststellung, daß ich bereit für die Prüfung bin.

Seitdem ich den Termin habe bin ich natürlich wieder intensiver am Lernen, und so klingelte mich eben mein Telefon aus meinen Büchern. Kristie war dran und ich weiß nicht warum, aber ich fragte sie dann, ob sie schlechte Nachrichten habe. Leider konnte sie das nicht verneinen. Die Flugschule hatte den Termin ohne Rücksprache mit dem Prüfer festgelegt, und natürlich klappt das zeitlich nicht für ihn.

Also findet mein Checkride nun erst in einer Woche statt, also am Montag, den 23. Februar.