so schön kann fliegen sein

Nun ist mein letzter Eintrag drei Tage her. In der Zwischenzeit ist eine Menge passiert. Unter anderem die Verabschiedung von Jasna. Hier ein Bild von Ihr.

Jasna, meine ehemalige Mitbewohnerin

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Am Mittwoch hatte ich meine dritte Flugstunde. Es war ein sehr schöner Tag, auch wenn es wieder etwas windig war. Jon und ich sind losgeflogen und er hat mir eine Einweisung in sogenannte Patterns gegeben. Patterns ist ein Ausdruck für verschiedene Flugmanöver und auch für einen Bereich auf dem Flughafen wo wir ungestört üben können.

Allerdings haben wir erstmal damit angefangen uns eine Strasse als Landebahn vorzustellen. Unsere Flughöhe von 800 Fuss sollte der Runway sein. Von dort aus soll unser Kurs letztlich ein Rechteck beschreiben. Also starten, 500 Fuss Höhe gewinnen und eine Rechtskurve fliegen. Dann eine weitere Rechtskurve, so daß wir auf der Gegenüberliegenden Seite des Rechtecks und unseres Anfangspunktes – dem Runway – sind. Hier sollten wir die vorgeschriebene Höhe und eine Geschwindigkeit von 60 Knoten erreicht haben. Dann die “Ladeluftheizung” aktivieren, einen Instrumentcheck sowie einen Spotcheck machen. Wir müssen also drauf achten daß unser zukünftiger Landeplatz auch frei ist – wäre wohl besser. Und schon ging es wieder über zwei weitere Rechtskurven runter zum “Flughafen”.

Das liest sich jetzt ziemlich einfach, aber es gibt doch eine Menge zu beachten. Ich ersehne mir den Tag herbei an dem ich das im Schlaf kann. Generell war es aber ein schöner Flug. Den nächsten Tag sollte es direkt weitergehen.

Sollte, denn dazu kam es nicht. Ich war schon draußen am Heli und machte den Preflight – inzwischen schon alleine – als Jon kam. Er meinte wir sollten erstmal dem Funk zuhören, es wäre ziemlich windig. Die Windhose auf dem Flughafen stand auch komplett waagrecht. Nachdem wir das Wetter hörten sagte Jon er würde nicht unbedingt fliegen. Wir könnten zwar, so schlimm wäre es nicht, aber ich würde wenig lernen. So beschlossen wir mein Geld nicht zum Fenster hinauszuwerfen, lieber nicht zu fliegen und statt dessen ein wenig Aerodynamik zu machen. Auch nicht ganz uninteressant.

Heute dann wieder eine Theoriestunde und auch eine Flugstunde. Inzwischen hab ich mit einigen meiner “Kommolitonen” gesprochen und kann mir mal ein Headset ausleihen um mal zu testen wie sich ein richtiges so im Livebetrieb anhört. Auch Jon hat gerade ein neues bekommen welches ich bei Gelegenheit mal ausprobieren werde.

Während unserer Theoriestunde wurden wir durch lautes Getöse auf dem Flugfeld etwas abgelenkt. Auch die anderen strömten hinaus um die Ankunft der Mutter aller Helis zu sehen. Eine CH-47 Chinook landete und gab uns die Ehre genau vor unserem Hangar zu parken. Das ist doch eine etwas andere Kategorie von Hubschrauber als unsere kleinen R-22 Robbies. Natürlich kam sie mir nicht davon ohne abgelichtet zu werden.

königlicher Besuch auf dem Hillsboro Airport

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Um 15:00 dann eine weitere Flugstunde. Da die Chinook gerade in diesem Moment die Maschinen anwarf ging ich in gebührendem Abstand um sie herum zum Center-Tiedown, wo unser Heli geparkt war. Selbst in knapp 100 Meter Entfernung zur CH-47 spürte ich die Wärme der Turbinen als warmen Wind an mir vorbeiziehen. Eine sehr beeindruckende Maschine!

Diesmal flogen wir nach Norden zum Flughafen Scappoose. Dort wollte Jon mit mir das hovern üben. Um ca. 17:00 geht hier zur Zeit die Sonne unter, so stand diese schon ziemlich tief und wir flogen bei wunderschönem Licht und tiefblauem Himmel fast ganz ohne Wind Richtung Norden. Leichte Nebelschwaden legten sich in einigen Tälern über den Boden. Es war einfach ein perfekter Tag zum fliegen.

In Scappoose angekommen bekam ich einige Hinweise auf den Sprechfunk, da der Flughafen keinen Tower hat. So unterhalten sich die Piloten eben einfach direkt und geben zum besten wo sie sich befinden und was sie vorhaben. Unten auf dem Taxiway angekommen suchten wir uns eine stille Ecke und dann sollte relativ zügig auch ich an die Reihe kommen.

Erst übergab mir Jon die einzelnen Controls. Erst nur die Pedale um die Nase gerade zu halten, dann nur den Collective um die Höhe zu korrigieren, dann beide. Das war noch relativ gut hinzubekommen. Als nächstes sollte ich nur den Cyclic steuern um zu versuchen den Heli auf einer Stelle zu halten. Das ist schon um einiges schwieriger, aber wirklich schwer sollte es danach werden. Ich sollte tatsächlich alle Controls übernehmen. Ja nun … ein wenig pendeln in die eine, dann in die andere Richtung wieder zurück nach vorne und zur Seite und um es abzurunden ein wenig um die eigene Achse gedreht und auch noch an Höhe gewonnen. Eigentlich wollte ich doch nur auf der Stelle bleiben! Nach ca. 15 Sekunden hat Jon dann die Kontrolle übernommen um unsere kleine Achterbahnfahrt zu korrigieren und uns wieder zentral auf den Taxiway zu steuern. Aber immerhin ein Lob von ihm, denn bei den meisten ist das wohl noch schlimmer.

Er gab mir dann noch ein paar Tipps und dann war ich abermals an der Reihe. Nächster Versuch: und man glaubt es kaum, es ging schon einiges besser. Ein paar Minuten später dann konnte ich unseren Heli schon ganz gut halten. Sicher, da gibt es noch eine ganze Menge zu verbessern aber Jon war ziemlich beeindruckt. Ich übrigens genauso.

Dann sagte er ich solle mal folgendes versuchen. Er flog langsam den Taxiway auf der gelben Linie entlang und drehte dabei den Heli um die eigene Achse. Ein kleines Tänzchen also … “Are you crazy?” war das einzige was ich da noch herausbrachte. Einige Sekunden später war ich damit beschäftigt den Heli auf der Linie zu halten. Das klappte schon nicht mal im Ansatz, von der Drehung mal ganz zu schweigen. Ich denke es hat aber auch niemand damit gerechnet, daß das klappen könnte.

Also haben wir noch ein wenig hovern geübt. Und immerhin hab ich es sogar mal geschafft mich selbst aus dem pendeln wieder zu befreien. Leider wurde es dann auch Zeit wieder zurückzufliegen. Wir flogen geradewegs in den Sonnenuntergang. Etwas schöneres kann man sich kaum vorstellen. Allerdings hatte das für uns doch auch einige Nachteile. Wir konnten teilweise kaum erkennen wo wir waren, da uns die Sonne fast sämtliche Sicht nahm. Aber da Jon sich dort genauso gut auskannte wie in seiner Hosentasche sollten wir dann doch den direkten Weg nach Hause finden.

Der zweite Flug

Für heute waren wir nur auf Standby. Ich rechnete also nicht damit zu fliegen und war mental auf Theorie eingestellt. Um 09:00 Uhr standen Jon und ich im Dispatch und das Glück war auf unserer Seite. Jemand anderes wollte oder konnte nicht fliegen und so kamen wir doch noch zu unserem Heli. Also die Hühner gesattelt und los. Unser Heli war noch im Hangar und davor diverse andere geparkt. Also kein “Ausparken” möglich. Wir schoben ihn an das Hangartor und fingen schonmal mit dem Preflight-Check an. Dann wurde der Motor noch vorgeheizt da es um die 0 Grad hatte und der Heli – da frisch aus dem Hangar – noch nicht geflogen war.

Inzwischen war auch der Weg frei auf die “Ramp”. Die beiden Helis im Hintergrund auf dem BBQ-Bild mit den Grills stehen auf der Ramp. Es ist einfach ein Teil des Flugfeldes wo unsere Helis aufgereiht stehen und starten und landen können. Dort angekommen noch die letzten Checks, die wir in der Halle nicht machen konnten, da wir dafür die Rotoren drehen müssen. Und dann konnte es losgehen. Ich durfte die Maschine starten, jedoch wollte sie nicht, und so mußte dann doch der Profi ran.

Ein paar Fuss über dem Boden schwebend mußten wir dann rückwärts von der Ramp wegfliegen, immer schön drauf achtend, daß ja niemand anderes im Weg ist. Ich bestätigte das mit einem “Skid clear, Right clear, Tail clear”. Meine Seite ist also frei. Im Rückwärtsgang ging es dann zwei Rotorlängen zurück, eine Rechtsdrehung um 90 Grad und zu einer kleinen weißen Markierung, über die jeder fliegen muß der von oder zur Ramp möchte. Jon holte noch das OK vom Tower und dann ging es ein weiteres Mal in die Luft.

Diesmal die andere Richtung. Vorbei an einem – weiteren – Footballfeld, kapp vorbei an einem Hotel – direktes überfliegen verboten – Richtung Highway und Portland. Wir wollten noch etwas höher fliegen, als wir dann aber auf ca. 1300 Fuss waren wurden wir doch ziemlich durchgeschüttelt. Also sind wir runter auf 1000 Fuss. 800 Fuss (ca.250 Meter) above Ground – Hillsboro liegt auf 204 Fuss Höhe – folgten wir dann dem Highway. Natürlich auf der rechten Seite, denn es könnte ja sein, daß jemand von vorne kommt und so gehen wir einer Kollision lieber gleich im vorraus aus dem Weg. Nach einiger Zeit flogen wir dann vom Highway weg in einer sehr großen Kurve wieder zurück zum Flughafen.

Jon übernahm hin und wieder mal die Controls, da es wirklich sehr windig war und wir noch ein paar weitere Stunden zusammen fliegen wollten. Wieder zurück am Flughafen und dann unten auf der Ramp mein erster kleiner Funkspruch. Allerdings besser nicht zum Tower, sondern zu Hillsboro Aviation: “Helicopter Four Zero Zero Zero Yankee (4000Y) is back on ramp”. OK, nicht gerade lebenswichtig, aber ich fang ja auch gerade erst an.

Leider dann ein totales Versagen an der Rotorbremse. Die Rotorblätter kamen rechtwinklig zum stehen. Kein weiterer Kommentar!

Morgen ist schon die nächste Stunde geplant, das Wetter soll zumindest ähnlich bleiben wie heute, also sieht es wohl ganz gut aus. Dann soll ich steigen, sinken und drehen nach vorgegebenem Winkel. Na, ich bin gespannt.

Zurück zuhause hat Jasna schon alle ihre Kartons gepackt. Ich hatte ihr gestern noch ein wenig dabei geholfen. Morgen wird sie ausziehen und nach Arizona gehen. Sehr schade! Komischerweise standen plötzlich noch diverse Asiaten in der Tür und schleppten zusammen mit unserer Mitbewohnerin deren Sachen hinaus. OK, offensichtlich zieht da noch jemand aus. Sscheint so, als ob ich fürs erste die Wohnung alleine habe. Aber ich denke das wird nicht lange so bleiben. Ich bin gespannt wer hier demnächst wohl einziehen wird.

Über den Wolken…

… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Also ehrlichgesagt hab ich keine Ahnung, denn so hoch flogen wir natürlich nicht! Aber zurück zum Anfang …

Für 13:00 Uhr war also unsere erste Flugstunde angesetzt. Ich war ca. eine halbe Stunde früher in der Flugschule, und ein paar Minuten später war Jon auch da. Ich fragte ihn, wie es heute aussieht und er meinte daß es losgehen kann. Wir würden nach Portland downtown fliegen, sehr cool! Unser Heli mit der Nummer N721HH – also auch ein Hamburger – war noch unterwegs und so mußten wir noch warten. Jon wies mich schonmal ein wenig in die Dispatch-Prozedur ein. So wissen die Leute bei Hillsboro immer wer wo hinfliegen möchte. Aus Downtown sollte dann aber doch nichts werden, da es dort etwas zu bewölkt war. Also neuer Flugplan: HIO – WPA – HIO. Also von Hillsboro zur West-Practice-Area und (hoffentlich) zurück.

Als dann unser Heli gelandet war, noch ein bischen weiterer Papierkram, schließlich will protokolliert sein wie viele Stunden der Heli unterwegs ist. Unserer hat noch 9 Flugstunden Zeit, dann muß er überholt werden. Dann ging es raus aufs Flugfeld. Kanister zum Sprit-ablassen mitnehmen, dann den Preflight-Check machen und tanken. Für den Preflight-Check haben wir schonmal ‘ne gute halbe Stunde gebraucht. Das dauert am Anfang natürlich noch länger, wird später aber schneller gehen. Dabei wird eigentlich der ganze Heli auf Flugtauglichkeit gecheckt.

Dann rein in die Kiste und los … könnte man denken. Aber bis so ein Heli wirklich starten kann vergeht noch ein wenig Zeit. Auch drinnen muß noch einiges gecheckt werden. Dann ging es aber wirklich los. Hillsboro von oben! Auch sehr schön …

Jon steuerte uns die NE Cornell Road entlang nach Westen, über das Football-Feld weiter Richtung WPA, die groß genug ist, daß wir und andere uns dort austoben können.

Dann war ich an der Reihe die Steuerung zu übernehmen. “You have Control” von Jon, “I have Control” von mir, und abermals “You have Control” von Jon.

Erstmal hieß es einfach nur die Kiste auf Kurs zu halten. Das klappte eigentlich schon sehr gut. Einige Minuten später dann sollte ich eine Rechtskurve, einem leichten Tal folgend, fliegen. Auch das hat gut funktioniert. Während des ganzen Fluges war es doch relativ windig, so wurde es nicht langweilig. Außerdem versucht man die ganze Zeit möglichst viel im Auge zu behalten, was für den Anfang doch wirklich nicht einfach ist. Es sind fürs erste Mal zu viele Informationen auf einmal.

Dann übernahm Jon wieder die Steuerung und zeigte mir was bei stärkeren Kurven passiert wenn man nicht den Collective benutzt. Der Collective steuert den Anstellwinkel der Rotorblätter und somit die Höhe. Nach der Kurve waren wir gute 200 Fuss tiefer als vorher. Eigentlich logisch, denn bei größerer Schräglage sacken wir natürlich durch. Der Witz an der Sache ist jedoch, daß bei Veränderung des Collective der Heli sofort die Nase verdreht, also mit den Pedalen gegengesteuert werden muß. Klar war mir dieses Prinzip schon vorher, aber wenn man erstmal in einem Heli sitzt ist das doch nochmal was anderes. Na, Prost Mahlzeit!

Dann ging es zurück zum Flughafen. Über dem bekannten Footballfeld mußten wir ein wenig warten, flogen also 2 kleine Warteschleifen. Der Hillsboro Airport hat doch jede Menge Verkehr. 2 kleine Jets unten auf dem Taxiway und diverse Cessnas in der Luft. Dann konnten wir runter. Natürlich hat Jon das alles gemacht. Auf dem Taxiway angelangt – natürlich schön einige Feet über dem Boden schwebend – mußten wir noch warten bis wir die Landebahn überqueren durften. Hovern – eben jenes schweben kurz über dem Boden – ist doch um einiges schöner als in einer langweiligen Cessna über den Taxiway zu rollen.

Ein Heli vor uns und wir schwebten so einige Zeit wartend auf der Stelle um dann zu unserem Landeplatz zu fliegen. Auch das Abstellen eines Helis ist eine etwas längere Prozedur als bei einem Auto. Schließlich will die Maschine schonend abgeschaltet sein. Dann noch ein letzter kleiner Test für mich: mit der Rotorbremse die Rotorblätter genau parallel zum Heli abbremsen. Leider nicht genau geschafft, aber doch immerhin ausreichend. Ein letzter Check um den Heli herum zurück zur Schule. Zu guter Letzt noch der erste Eintrag in mein Logbuch. Geschafft!

Fazit: einfach super! Auch wenn viel zu viele Informationen auf einmal auf mich einprasselten war es wirklich klasse! Nun hab ich erstmal Zeit, denn morgen ist frei. Am Dienstag geht es dann weiter. Wir sind auf Standby, bekommen also nur einen Heli wenn jemand anderes nicht fliegt. Ansonsten wird Mittwoch unser nächster Flug sein …

Beinah abgebrannt

Und das Beste zum Schluß des heutigen Tages: Jasna hatte noch Besuch und unterhielt sich in der Küche, ich war am Lesen in meinem Zimmer, als plötzlich irgendetwas zu piepen begann. Als es nach einigen Minuten nicht aufhörte gingen wir nach draußen um festzustellen, daß es aus der Wohnung unter uns kam. Jasna machte noch Scherze daß die sich da abbrennen würden, sagte jedoch daß es häufiger so komisch riechen würde. Als wir dann aber am Türschlitz rochen, es dort unglaublich stank und das piepen nicht aufhörte kam es uns dann doch komisch vor.

Jasna machte Radau an der Tür und ich lief ums Haus um zu versuchen durch eines der Fenster etwas zu erkennen. Es brannte überall Licht und die Jalousien waren überall zu. Ich zog dann einfach präventiv an der Terassentür und siehe da: sie war offen! Ein Schwall von Gestank und Rauch kam mir entgegen. Jasna stürmte hinein, und kam nach kurzer Zeit wieder heraus und meinte der Herd wäre an und irgendwas würde da vor sich hinbrutzeln. Da der Herd nicht weit von der Tür entfernt war, sprang ich hinein und schaltete ihn aus. Zum Glück brannte noch nichts, aber die ganze Wohnung war voller Rauch. Abwechselnd liefen wir hinein um die Fenster zu öffnen.

Kurze Zeit später rief ein Nachbar beim Manager an, der dann auch schnel vor Ort war. Nach mehreren Rücksprachen entschied er nicht die Polizei zu rufen. Wir ließen die Wohnung noch einige Zeit offen um sie durchzulüften. Leider zog der ganze Rauch natürlich auch in unsere Wohnung, weshalb wir jetzt auch kräftig lüften müssen um den Gestank halbwegs wegzubekommen.

Jetzt weiß ich, warum May mir in der Flugschule so einen langen Vortrag über Verbote und andere mir völlig überflüssig erscheinende Dinge machte. Der Manager meinte er hätte das in den letzten 5 Monaten mehrmals gehabt. Unsere chinesische Mitbewohnerin hat das ganze kaum interessiert. Ich dachte sie wäre garnicht da, aber Jasna scheuchte sie dann aus ihrem Zimmer.

Im Nachhinein betrachtet ist es total krank und vor allem wirklich gefährlich: in der Wohnung lief ein Laptop, das Licht war überall an, die Heizung auf 100 gestellt und auf dem Herd kochten lecker Knochen vor sich hin. Und das ist kein Witz!!!

Der Anfang

So, nun bin ich 2 Tage hier und es geht langsam los. Noch immer vom Jetlag geschlagen, wache ich meist früh um 5:00 oder 6:00 auf und kann dann nicht weiterschlafen. Abends versuche ich krampfhaft wach zu bleiben um endlich in den richtigen Rhythmus zu kommen.

Gestern war nun die erste Theoriestunde. Es macht Spaß mit Jon zu lernen. Er kann gut erklären wenn ich etwas nicht sofort verstehe. Meist sind mir die englischen Begriffe nicht geläufig. 1,5 Stunden lang – nur durch eine kleine Raucherpause für Jon unterbrochen – ging es darum was es denn für Teile an einem Helikopter zu finden gibt. Die kleine Pause zwischendurch ist sehr gut, so kommt man kurz an die frische Luft und kann ein wenig schnacken bzw. muß nicht nonstop konzentriert sein.

Danach war ich noch in Beaverton, zwischen Hillsboro und Portland gelegen, um nach einer Möglichkeit günstig Geld überweisen zu können zu suchen. Das war jedoch ein Reinfall. Nun ja, jetzt kenne ich ein wenig mehr die Umgebung und habe auch mal das örtliche Nahverkehrsnetz – für Amerika unverhältnismäßig gut ausgebaut – testen können.

Heute nun – am Freitag – war die Theorie erst für 15:00 angesetzt. Netterweise aber war um 12:00 das monatliche BBQ auf dem Plan. Bei Burger und Hotdogs zwischen Helikoptern und Flugzeugen konnte man bei 2 Grad Außentemperatur frierenderweise mit netten Kollegen schnacken. Sehr schöne Geschichte, macht aber im Sommer bestimmt gleich noch doppelt so viel Spaß. Jedenfalls hab ich mir nach bester amerikanischer Art den Magen vollgeschlagen. Also muß ich wohl doch langsam anfangen zu laufen. Die Route rund um den Flugplatz dürfte ca. 10 km weit sein – genau richtig!

lecker Burger zwischen Helis

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Außerdem habe ich mir von May zwei Mobilfunkläden zeigen lassen. Bei einem war ich auch gleich. Allerdings verkaufen die nur komplette Prepaid-Handys – angeblich ohne SIM-Karte. Wie das funktioniert ist mir allerdings schleierhaft. Mein deutsches Samsung U-700 hat jedenfalls zu großer Bewunderung bei den Angestellten geführt, denn dieses Handy gibt es hier garnicht. Was soll ich sagen …

Dann die zweite Theoriestunde mit Jon, der mich natürlich etwas abgefragt hat und nicht damit gerechnet hat, daß ich das alles weiß. Er fragte gleich, ob ich nur in den Büchern lese, weil ich wach bleiben will, oder ob ich das generell vorhätte. Eigentlich schon. In unserer kleinen Raucherpause haben wir nach meinen Fingerabdrücken gefragt. Diese sind soweit in Ordnung. Nun steht also den Flugstunden nichts mehr im Weg. Die erste ist auch gleich für morgen angesetzt. Hoffen wir mal, daß das Wetter mitspielt und es tatsächlich losgehen kann.

Der erste Tag

Nach einer durchgemachten Nacht, stand wie versprochen Jon vor der Tür. Am Flughafen Hillsboro angekommen zeigte er mir die Schule, die Hangar und die wichtigsten Ansprechpartner für sämtliche Formalitäten. Außerdem hatte ich einen Termin mit May, um beim Sheriff abermals Fingerabdrücke nehmen zu lassen. Außerdem mußten wir nochmals zum Doktor um ein neues Medical ausstellen zu lassen, da meines leider ohne Student-Number – also unbrauchbar – ausgestellt war. Danach hatte ich kurz Zeit noch ein paar Sachen einzukaufen um dann mit Jon eine Menge Papierkram zu erledigen. Außerdem beschafften wir mir die ersten Bücher und weiteres. Dies sollte dann auch für den ersten Tag reichen. Sobald die Fingerabdrücke vom Sheriff zurückkommen kann es mit dem Fliegen losgehen. Für Samstag ist schon meine erste Flugstunde eingetragen. Morgen wird es mit Theorie losgehen … na dann, let’s start!